Es ist Herbst. Der Kessel erstrahlt in seinen herbstlichen Farben. Die kalten Winde ziehen auf. Die Blätter fallen langsam von den Bäumen…. und mitten auf den Gehweg. Und da geht das Drama auch schon los!
Ihr könnt es euch vermutlich schon denken – und wer mir auf Instagram folgt, kam diese Woche nicht um das Thema herum – ich war mal wieder mit der Kehrwoche dran. Diese schwäbische Tradition, die nirgendwo in Stuttgart so intensiv gelebt wird als in meinem Haus. Da gibt’s die große Kehrwoche und die kleine Kehrwoche, ganz egal – Kehrwoch isch immer!
Eigentlich ist das Haus ja in zwei Distrikte – äh Lager – aufgeteilt. Die einen, die die Kehrwoche wirklich stundenlang und mit voller schwäbischer Leidenschaft ausführen. Samstags – das ist Gesetz! Die anderen nehmen es nicht so ernst, aber machen es halt. Damit niemand meckert. Ich mach’s halt auch einfach, finde es aber net soooo geil! Bin ich jetzt krank?
Und dann gibt es noch diejenigen, die die Kehrwoche einfach gar nicht machen und warten, bis der nächste im Haus dran ist. Gute Taktik, dachten sich auch mal wieder meine Nachbarn. Und so wurde ich pünktlich zum Start meiner Kehrwoche (Whoooohooooo!) mit einem Wald aus Laub und Müll draußen auf dem Gehweg begrüßt. Skandal! Drama! Was isch da los?
Eigentlich wäre es mir egal, würde ich nicht regelmäßig mit „Die Kehrwoche ist nicht richtig gemacht! SO GEHT DAS NICHT“-Zetteln an meiner Wohnungstür bombardiert werden. Und so habe ich mich zur Wehr gesetzt und meinen Nachbarn einen (einigermaßen) friendly Reminder geschrieben. Schön auf nen Zettel, das macht man hier im Haus so. Bloß nicht miteinander reden, gell?!
Wenn ich kehre, dann kehrt ihr auch! Die Antwort kam prompt und war dann gar nicht mal mehr so friendly:
BOOM!
Und da der Klügere bekanntlich nachkippt (oder nachgibt?), kam von mir dann auch noch eine Antwort a la „Ah okay, dann liegt da wohl nur Feinstaub draußen rum. Sorry, mein Fehler! Aber hab jetzt keine Zeit CSI Kehrwoche zu spielen….“.
Doch die Antwort meines Nachbars blieb bis heute aus. Wie? Das wars jetzt schon? Kann ich wenigstens den Zettel fürs Foto wieder haben?
Und so fand ich mich dann am heutigen Sonntag (nicht Samstag – wollte schon bissle rebellieren!) mit Kehrschaufel und Besen in the Streets of Stuttgart Süd wieder. Und hab erstmal 5.832 Tonnen Laub zusammengefegt. Der Müllbeutel geht nun locker als Laubbombe durch. Homemade Dynamite. Ich war kurz am überlegen, ob ich ihn einfach vor der Wohnungstür meines Nachbars auskippen soll. Das Laub würde dann voll schön von ganz oben durch’s Treppenhaus regnen. Aber was würde dann passieren? Nix? Knascht? Und gibt’s im Knascht auch ne Kehrwoche? Diese Fragen muss ich erst noch klären…
Und so landete die Laubbombe dann regelkonform in der Mülltonne. Ganz unspektakulär! Klappe zu, Kehrwoche tot. Aber der Herbst ist da. Winter is coming… und die nächste Kehrwoche auch! Das ist sicher!
Möge das Kehrwochenschildle an euch vorbeigehen!
Mojo
jetzt komme ich auch endlich mal dazu, den blogpost zu lesen. mann mojo, das war vielleicht gutes marketing in den insta-stories! dafür, dass dann nichts passiert. ich hätte übrigens eiskalt bei den langweiligen nachbarn geklopft und den zettel zurückgefordert. („i’m a blogger, bitch!“)
Hahaha Danke, I try my best! Aber die nächste Kehrwoch kommt sicher