Was machsch eigentlich in Mailand?

Stuttgart, November, arschkalt. Der Winter naht. Da denke ich gerne an letzte Woche zurück, denn ich war mal wieder unterwegs. Flucht vom Kehrwochendrama. Diesmal verschlug es mich das zweite Mal in kürzester Zeit nach Italien. Denn nach Rom im August (sehr schön, sehr heiß, sehr überlaufen) war ich jetzt in Mailand. Oft als die hässliche Schwester Roms verschrien, musste ich mir mal selbst ein Bild von der Stadt in Norditalien machen. Schließlich liebe ich es neue, große Städte zu entdecken und Mailand ist mit über 1 Million Einwohner definitiv groß!

Bei jeder Reise vom Stuttgart Flughafen aus frage ich mich übrigens, warum die Leute immer bereits 1 Stunde vor Abflug panisch am Gate Schlange stehen. Um dann später ganz hinten im Bus zu stehen und doch nicht als erstes in Flieger zu kommen? Ein Mysterium, das sich mir noch nicht so ganz erschlossen hat. Wer die Antwort kennt, darf sich gerne bei mir melden, gell?! Für den sehr kurzen Direktflug über die Schweizer Alpen Richtung Italien lohnt sich der Fensterplatz, auch ich fast 2-Meter-Mensch hab mich in die Sitzreihe gequetscht, um diesen Ausblick genießen zu können. What a wonderful world…

In Mailand dann bei Sonne und angenehmen 17 Grad gelandet. Auf den ersten Blick ist die Stadt dann tatsächlich nicht so atemberaubend schön wie z.B. Rom. Aber ist Stuttgart das immer? Nö! Mailand ist eine Businessstadt, das sieht man. Und eine Modemetropole, gleichrangig zu New York und Paris – auch das sieht man. Selten habe ich besser angezogene Leute gesehen, als in den paar Tagen in Mailand. Ganze Straßenzüge sind mit Prada, Versace, Armani und anderen Designerläden gesäumt – eine Stadt wie ein großer Breuninger. Für alle Fashion-People ist Mailand also die Stadt, die man unbedingt mal besuchen sollte. Nimmsch halt bissle Geld mit, gell?!

Anders als Rom ist Mailand super modern und hat weit mehr Sehenswürdigkeiten zu bieten als den berühmten Mailänder Dom, auf dessen Vorplatz sich vor allem Touristen ansammeln… und Tauben. Abartig viele Tauben! Direkt daneben befindet sich die berühmte Galleria Vittorio Emanuele II, das Milaneo von Mailand. Okay, vielleicht nicht ganz! Hier reiht sich Luxusgeschäft an Luxusgeschäft. Ebenfalls in der Einkaufspassage zu finden, eines der wenigen 7-Sterne-Hotels der Welt (überm Prada), hab ich bei Galileo gelernt.

Wie in jeder Stadt, lohnt es sich auch in Mailand einfach mal loszulaufen #explorethecity. So groß ist das Stadtzentrum dann auch nicht, nach ein paar Tagen in der italienischen Metropole schließt sich der Kreis und man kennt sich aus. Und wem es dann doch zu viel Lauferei ist, die Metro fährt für 1.50EUR pro Strecke das komplette Netz ab. 1.50EUR für’s Netz… da lacht der Stuttgarter ja. Tatsächlich hat Mailand an manchen Ecken echt n bissle was von Stuttgart, funktionale Gebäude sind auch hier kein Fremdwort. Quadratisch, praktisch, gut? Naja, in Sachen Hochhäusern können wir Stuttgarter dann doch noch was von Mailand lernen.  Am meisten konnte ich mich – als alter NYC- und Wolkenkratzer-Fan – nämlich für die Gegend rund um die Porta Nuova begeistern. Eigentlich das Mailänder Business-Viertel, aber hier ragen die größten Hochhäuser Italiens gen Himmel. Und wenn man da so sitzt, fühlt man sich tatsächlich ein kleines bisschen wie in Manhattan. Von daher war ich hier auch so ziemlich jeden Tag anzutreffen, was jucken mich schon diese alten Gebäude… #kulturbanause! Ebenso ist hier der weltberühmte Bosco Verticale zu finden. Der komplett begrünte Wolkenkratzer gilt in Fachkreisen ja als „schönstes Hochhaus der Welt“. Und joa, hat was. Da brauchen wir Stuttgarter mit unserer Mooswand erst gar nicht ankommen…

Auch in Sachen moderner Kunst hat Mailand zwei wirkliche Topadressen zu bieten. Zum einen gibt es die Fondazione Prada, die regelmäßig wechselnde Ausstellungen zeigt. Waren jetzt net soooooo geil, aber allein wegen dem Gebäude lohnt sich der Besuch. Good Job! Ein anderes must-see ist auf jeden Fall der Pirelli HangarBicocca, ein Museum mit richtig guten Ausstellungen (aktuell u.a. die Lichtinstallationen von Lucio Fontana). Beide Museen ziehen vor allem Instagrammer und Fashionblogger an. Bieten halt auch ne ziemlich gute Kulisse für Fotos…

Kommen wir abschließend noch zum Thema Essen. Und da halte ich mich kurz. Den wirklich gutes Essen suchte ich in Mailand vergebens. Skandal! Selbst meine Locals waren sich einig, dass Mailand der falsche Ort für „traditionelle Pizza und Pasta“ ist. Schade eigentlich, aber daheim schmeckts um Welten besser! Meine Theorie war ja, dass die Models dort eh nix essen – wer braucht dann schon gute Restaurants?! Klar, es gibt die fancy Jetset-Läden, aber ansonsten besticht Mailand vor allem mit Fast-Food und Touri-Restaurants, die das Menü gleich in 1.000 Sprachen aushängen haben. Aber hey, Kaffee isch gut. Zum Beispiel im oTTo (der Mailänder Holzapfel), dem So Natural, dem Pavé oder auch dem Fioraio Bianchi Caffé.

Mailand, kann man schon mal machen. Aber jetzt erstmal ne Winterjacke kaufen gehen. Isch des kalt in Stuttgart…

 

Mojo 

One thought on “Was machsch eigentlich in Mailand?”

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

*