Was machsch eigentlich in Neapel?

Happy New Year! Gleich zu Beginn des neuen Jahres stand bei mir auch schon die erste Reise 2018 an. Momentan bin ich ja irgendwie großer Italien-Fan. Und New York. New York geht immer! Aber die letzten Reisen gingen trotzdem alle nach Bella Italia. Rom im Sommer, Mailand im Herbst und letze Woche dann Neapel! Und das obwohl ich Kehrwoche hatte! Gleich zu Jahresbeginn die Nachbarn schocken! Aber bevor jetzt jemand die Kehrwochenpolizei ruft – ich bin Samstag dann pünktlich wieder in Stuttgart eingekehrt! Boom, Wortspiel of the Year… so far!

Was machsch eigentlich in Neapel? 

Das haben mich viele gefragt! Schließlich ist der Ruf der Stadt am Fuß des Vesuvs jetzt nicht der allerbeste. Müll und Kriminalität – damit verbinden viele Neapel. Und auch ich war mir erst nicht sicher, ob es sich überhaupt lohnt, diese Stadt zu besuchen. Aber nicht lange nachdenken, einfach mal machen…

Nur rund 90 Minuten Flugzeit von Stuttgart entfernt, taucht man ein in die Welt von Pizza, Pasta und Peroni. Während Rom wie ein großes Freilichtmuseum voller Touristen und Mailand die Stadt für Business und Mode ist, ist Neapel irgendwie anders. Arm, aber sexy! Wie Berlin, nur in schön! Oh, oh – Provokation der Schwaben mal wieder! Und da ja viele von den „Müllbergen“ in Neapel berichten, war ich schon auf das Schlimmste gefasst, muss aber sagen, dass die Stadt dann doch „sauberer“ war als gedacht. Gut, teilweise wird der Müll halt knallhart durchs Fenster entsorgt – watch out – und joaaaa… bissle Kehrwoche würde ab und an auch nicht schaden. La Kehrwoch International. Aber sonst ging es echt. Nicht dreckiger als in anderen großen Städten. Und auch das zweite Vorurteil gegenüber Neapel – kriminell & gefährlich – kann ich jetzt so nicht bestätigen. Klar, es gibt auch hier Orte, die man vielleicht nicht unbedingt besuchen sollte oder Gassen, durch die man nachts nicht mehr unbedingt laufen möchte. Aber als irgendwie „unsicher“ oder „gefährlich“ hab ich die Stadt jetzt nicht wirklich empfunden…

Außer im Straßenverkehr. Denn hier herrscht Chaos und Anarchie! Wirklich! Wer dachte, dass die Rush Hour am Pragsattel gestört sei, der war noch nie in Neapel! Hier ist die Hupe im Dauereinsatz, an Zebrastreifen wird „vielleicht“ gehalten und hat man es eilig, dann eröffnet man auch gerne mal eine dritte Spur. Keine Rücksicht auf Verluste, aber ohne Delle fährt hier sowieso kein Auto durch die Stadt!

„Neapel sehen und sterben!“, sagte schon Goethe. Kennsch, oder? Und falls man nicht von einem Auto oder einem der vielen Roller überfahren wird, dann stirbt man höchstens am Pizza-Koma. Neapel ist irgendwie magisch! Direkt neben der Stadt am Meer (Golf von Neapel, brauchsch net extra googeln!) befindet sich bekanntlich der Vesuv! Der funktioniert immer noch ganz gut und macht das Leben in Neapel wohl gerade deshalb so besonders aufregend. Jeder Tag könnte der letzte sein. Wenn der Vulkan ausbricht, dann ist’s rum. Mit der Stadt und mit den Feinstaubwerten! Zuletzt war das aber 1944 der Fall, seitdem verhält sich der Vesuv ruhig… Netflix & Chill!

Ja, Neapel ist anders! Schön anders! Durch die vielen Hügel im Stadtgebiet, hat man immer wieder die Chance auf einen grandiosen Ausblick. Man muss halt hochlaufen, Stäffele erklimmen – aber wenn wir Stuttgarter etwas können, dann das! Und auch die engen Gassen in der Altstadt und im Quartieri Spagnoli, mit seinen in den Häuserschluchten gespannten Wäscheleinen, sind irgendwie cool. Die alten Gebäude, Kirchen, Straßenzüge, die Streetart, die vielen Läden und Cafés, die Galerien… Wow!

Während es in der Altstadt vor allem voll, laut und hektisch zugeht, ist man weiter oben im schicken Stadtviertel Vomero schon wesentlich entspannter unterwegs. Und hat auch hier wieder einen hervorragenden Blick auf die Stadt. Es lohnt sich dann auch mal durch das Viertel Chiaia runter in Richtung Hafenpromenade zu laufen, hier haben die Schönen und Reichen Neapels ihre Residenzen. Meerblick inklusive. Der Killesberg Neapels sozusagen. Nur mit Palmen! Und der Jetset-Insel Capri vor der Haustüre!

Bei der ganzen Lauferei wird man natürlich hungrig. Und wenn es um das Thema Essen geht, dann ist Neapel der Himmel auf Erden! Stichwort: PIZZA! PIZZA! PIZZA!

Ja, Neapel ist die Geburtsstadt der Pizza und die Dichte an Pizzabäckern ist womöglich nirgendwo auf der Welt höher als in der italienischen Hafenstadt. Wir waren 4 Nächte in Neapel und es gab jeden Abend Pizza. Und egal wo, sie war immer hervorragend! Ich bin ja eh ein riesiger Pizza-Fan (und Maultaschen), von daher ist Neapel das Paradies für mich!

Die berühmtesten Pizzerien der Welt sind vermutlich „Sorbillo“ und „da Michele“ in Neapel – die Pizza soll hier so gut sein, dass die Leute – egal zu welcher Zeit – zwei bis drei Stunden anstehen, um hier Essen zu können! War uns dann doch ein bisschen zu lang (#Hunger), aber wir hatten Glück und haben einen Platz in der „Pizzeria Dal Presidente“ bekommen, die in sämtlichen Pizza-Rankings auch ganz weit oben ist! Alle waren schon da… Bill Clinton, Whitney Houston, Jenny from the Block und jetzt auch Mojo from the Blog! Hab auch gleich mein Bild an die Wand gehängt…

Fünfmal Pizza in vier Tagen. Kann man schon machen! Muss man in Neapel sogar! Ob klassisch oder frittiert, in Neapel hat man das Pizza backen perfektioniert! Tatsächlich war die von „Dal Presidente“ mein Favorit! Trust the Hype! Aber auch in den anderen Läden war die Pizza super! Sehr zu empfehlen sind deshalb auch die Pizzerien „Trianon“ und „D’Angeli“. Und probiert mal so ne Pizza Fritta, die gibt’s meist to-go im Straßenverkauf. Abartig fettig, aber auch sehr lecker…

Ansonsten ist Neapel natürlich auch die Top-Adresse für Pasta, Cappuccino und – neu entdeckt – Babas, eine Art italienischer in Rum getränkter süßer Stückle. Lecker Essen und dazu noch ein bis zehn Peroni am Tag – was willsch mehr? Und im Vergleich zu Stuttgart ist es in Neapel recht günstig – #Schwaben! Pizza 5-7 Euro, Cappuccino meist um die 1,50 bis 2 Euro – sehr lecker ist dieser übrigens im Stairs Coffee Shop oben in Vomero.

Aber wir waren natürlich nicht zur zum Essen und Sauf… äh Trinken in Neapel. Nein, auch für ein kleines Kulturprogramm war Zeit. Pflicht ist dabei natürlich der Besuch der Ausgrabungsstätte von Pompeji, welche mit dem Zug (nur 2,80 Euro das Ticket!!!) ungefähr 40 Minuten vom etwas zwielichtigen Hauptbahnhof in Neapel entfernt ist. Die Stadt wurde im Jahre 79 beim Ausbruch des Vesuvs verschüttet und in den letzten Jahrhunderten nach und nach wieder ausgegraben. Des isch halt schon ziemlich cool da!

Innerhalb von Neapel gibt es natürlich auch eine Vielzahl am Museum. Als krass urbaner Blogger war ich natürlich im MADRE – dem Museum für Moderne Kunst. Top! Wer sich für Fotografie interessiert, für den ist das Magazzini Fotografici in der Altstadt ein absoluter Geheimtipp.

Zurück in Stuttgart gab’s dann übrigens auch noch ein kleines Müllgate. Des Nachbars Biotonne wurde entführt! Skandal! Um das Drama für die Hausgemeinschaft nicht noch größer zu machen, hab ich dann ordnungsgemäß noch die Kehrwoch gemacht…

La Dolce Vita – Welcome back home!

Mojo

 

 

3 thoughts on “Was machsch eigentlich in Neapel?”

  1. Kehrwoche schon gut erledigt? 🙂
    Die Pizza sieht fantastisch aus! Jetzt komm ich zwar grade vom Frühstück, aber das wäre jetzt trotzdem was… 😀
    FYI: Die Baba au Rhum, wie sie eigentlich richtig heißen, sind leider genauso wenig italienisch wie Nudeln. Auch wenn die zum anbeißen aussehen, sind sie eigentlich ein Klassiker aus der französischen Patisserie.

    Viele Grüße,
    Fabian

    1. Ja, alle Straßen sauber! ? What? Skandal! Nicht Italienisch? Aber sind trotzdem super ?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

*