Was machsch eigentlich in London?

Rebellisch wie ich bin, bin ich letztes Wochenende trotz Kehrwoche für ein paar Tage nach London geflogen. Skandal! Tschüss Metropole am Neckar, Hallo Metropole an der Themse.

London und ich – das war irgendwie keine Liebe auf den ersten Blick. DAMALS! Denn die erste Begegnung fand schon vor über sieben Jahren statt, da war ich schon mal in der britischen Hauptstadt. Ob’s am Standard-Touri-Programm lag oder an der Tatsache, dass ich in einem Schlafsaal mit glaub 12 weiteren Menschen gehaust habe… man weiß es nicht! Das Wetter war damals kacke, die Stadt komplett überlaufen, Maultaschen gab’s auch keine und auch sonst „isch New York ja viel geiler!“

Sieben Jahre lebte ich also in dem Glauben, dass London so gar nicht meine Stadt ist. Ein Irrglauben, wie ich nach meinem jetzigen Besuch feststellen musste. Denn schon nach wenigen Stunden in der Stadt war klar – ich liebe es! I’m loving it – wie der Engländer so sagt! Man muss halt nur an den richtigen Orten sein, wer in Stuttgart nur auf der Königstraße abhängt, der verpasst halt auch das Beste! Und „früher“ waren Instagram und Google Maps halt noch nicht so etabliert, da hat man sich noch auf die super tollen „Insider-Tipps“ aus dem Marco-Polo-Reisefüher verlassen. Aber jetzt, im Jahr 2018 und als geschulter Blogger, sehe ich die Welt natürlich ganz anders und habe London neu erlebt. Drei Tage bin ich dort gewesen, bin unfassbar viel gelaufen und habe unfassbar viel gesehen!

Für alle, die in der nächsten Zeit also einen Trip oder eine Kehrwochenflucht nach London planen, gibt es hier meine Antwort auf die Frage:

„Was machsch eigentlich in London?“

Mit über 3 Millionen Einwohnern im Innenstadtbereich und mehr als 8 Millionen in „Greater London“, ist die Stadt groß, sehr groß! Wenn man nur wenige Tage da ist, muss man also genau wissen, was man sehen möchte! Erster sehr simpler Tipp: Bus statt U-Bahn fahren, dauert zwar alles dann ein bisschen länger, aber aus den berühmten Doppeldeckerbussen heraus sieht man einfach mehr von der Stadt. Und sonst gilt natürlich: laufen, laufen, laufen!

 

 

Für einen groben Überblick lohnt sich der Walk von Westminster Abbey bis zur Tower Bridge entlang der Themse. Dabei hat man einen recht guten Ausblick auf die Stadt, kommt an den bekannten Sehenswürdigkeiten wie dem Tate Modern, St. Pauls, der Millennium Bridge oder auch The Shard vorbei. Beim Tate Modern unbedingt einen Stopp einplanen und reingehen, als eines der weltweit größten Museen für zeitgenössische Kunst gibt es hier einiges zu sehen. Und sollte es draußen mal wieder wie aus Eimern schütten, bekommt man hier ein paar Stunden rum. Grandioser Blick auf die Stadt vom zehnten Stock des Museums inklusive. Und – für die Schwaben vielleicht besonders interessant – große Teile des Museums sind for free zugänglich! Koschd nix!

 

 

 

 

Mein Lieblingsort in London ist jedoch abseits von Big Ben, Buckingham Palace oder anderen Attraktionen, an denen die Touristenbusse im Akkord vorbeirasen. Im Osten Londons, hinter der Tower Bridge und der stark frequentierten Liverpool Street Station, liegt Shoreditch – der vielleicht coolste Stadtteil überhaupt!

Man munkelt zwar, dass die Glanzzeiten Shoreditchs schon vorbei wären und hier alles inzwischen ein bisschen post-hipster sei, davon habe ich aber nichts bemerkt. Essen, Shopping und Streetart gibt es hier an jeder Ecke. Die berühmte Brick Lane ist von Vintage-Läden, Boutiquen, Cafés und Restaurants gesäumt, die hauptsächlich von den jungen Londonern besucht werden. Das Epizentrum des Londoner Hipstertums, fast wie am Marienplatz daheim…

 

 

 

 

 

 

 

Auch auf der Brick Lane zu finden: Beigel Bake, Londons erster und angeblich bester Beigel-Bäcker, rund um die Uhr geöffnet, rund um die Uhr stehen die Leute an. Unbedingt reingehen, der Smoked Salmon & Cream Cheese-Beigel für gerade mal zwei Pfund ist einfach zu gut! Mit Maultaschen gab’s leider nichts… das ist eigentlich ein berechtigter Kritikpunkt, gleichmal bei Google bewerten!

 

 

Ebenfalls auf der Brick Lane befindet sich die Shoreditch Foodhall, jeden Samstag gibt es hier Streetfood aus aller Welt. Und statt überteuert und mittelmäßig, wie man es von den so ziemlich ausgelutschten Streetfood-Märkten hierzulande kennt, ist das Angebot hier wirklich vielseitig und vor allem richtig lecker! Generell finden in Shoreditch ständig irgendwelche Märkte statt, an Auswahl mangelt es also eh niemals!

 

 

 

Wer nicht so auf Vintage-Shopping steht (ähm… ich zum Beispiel!) oder wem das dann doch alles zu alternativ ist, der sollte in Richtung Commercial Street gehen. Hier haben die großen Labels ihre Läden, vor im Bereich des Old Spitafields Markets kann man die Kreditkarte dann mehr oder weniger glühen lassen. Zum Glück war grad noch Sale, sodass ich nun das möglicherweise 100. Paar weißer Sneaker besitze. Aber wenn man schon mal in London isch, gell?! 

Weiter geht es in Richtung Shoreditch High Street – hier findet ihr Boxpark, die erste Pop-Up-Mall der Welt. In aufeinander gestapelten Transportcontainern ist Shopping, Essen und Trinken angesagt. Das Fluxus Londons sozusagen. Die Auswahl ist groß, ich war trotzdem gleich zweimal bei Cook Daily essen, da Udon und Pad Thai einfach zu lecker waren. Und auch für den ein oder anderen Drink am Abend ist Boxpark eine gute Adresse!

 

 

Und was geht auch immer? Maultaschen… und…. richtig, Kaffee! Auch hierfür gibt es in Shoreditch an so ziemlich jeder Ecke irgendwelche coolen Location.

Hier mal meine drei Favoriten:

Fix 126

Ein sehr stylisches Café mit hervorragenden Cappuccino. WLAN gibt’s auch, anders lässt es sich nicht erklären, dass drinnen so ziemlich jeder an seinem MacBook hockt. Direkt um die Ecke – die Rivington Street mit vielen weiteren coolen Läden und Streetart soweit das Auge reicht.

 

 

Nude Coffee Roasters

Den leckeren Kaffee aus der hauseigenen Rösterei gibt es mehrfach im Londoner Osten. Perfekt für eine kurze Kaffeepause.

 

 

Exmouth Coffee Company

Bisher mein Lieblingscafé in London. Super cooler Laden, sehr freundliche Leute und das beschde Frühstück überhaupt (Frenchtoast!!!). Der Kaffee ist natürlich auch top! Und direkt nebenan findet ihr die Whitechapel Gallery, die bei Kunstliebhabern aus aller Welt auch ganz weit oben auf der to-do-Liste für London steht.

 

 

 

 

Da ich ja nur drei Tage in London war, hab ich natürlich noch lange nicht alles gesehen! Notting Hill, Kensington, Greenwich… das alles musste warten! Es gibt einfach viel zu viel zu sehen! Aber London ist ja nicht weit und von Stuttgart aus mit dem Flieger super schnell zu erreichen! Grund genug bald mal wieder vorbeizuschauen, die nächste Kehrwoche kommt bestimmt…

 

Mojo

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